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Episoden-Webseite - TeRa.doku_001.2 - Marita - Die Trauerbegleiterin - Teil 2

Teil 2 des Interviews mit Marita, einer Trauerbegleiterin der Malteser in Hannover.

Teil 1 kannst Du hier finden.


Wut, Leid, Lachen… das alles ist Trauern. Und noch viel mehr.

Der Tellerrand-Reporter im Gespräch mit Marita.

In Teil 1 stellt sich Marita vor, erzählt über ihre Arbeit und wir sprechen über Trauer, Elefanten und darüber, dass Marita häufig von den Trauernden gefragt wird, ob „sie noch normal sind“. Trauer macht nämlich sehr vieles und wirkt sich auf den ganzen Menschen aus. Auf den Kopf, Körper und die Emotionen.

In Teil 2 gibt Marita Tipps für Trauernde und Zugehörige, wir sprechen über Maritas Umgang mit dem Tod und der Trauer und wie man selbst Trauerbegleiter werden kann. Teil 2 folgt in Kürze… hier in Deiner Podcast-App und auf tellerrand-reporter.de.

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Episode Erstveröffentlichung Link Beschreibung
001.2 15.11.2022 MP3 Marita - Die Trauerbegleiterin, Teil 2

Dies ist Teil 2 des Interviews mit Marita, der Trauerbegleiterin.
Teil 1 kannst Du ebenfalls in Deiner Podcast-App hören oder auf tellerrand-reporter.de. Marita heißt eigentlich Maria-Theresia Bernhold, wird aber Marita genannt. Und sie ist Trauerbegleiterin bei den Maltesern in Hannover. Ich hatte die Gelegenheit mich mit Marita über ihre Arbeit in der Trauerbegleitung zu unterhalten.

In Teil 1 stellt sich Marita vor, erzählt über ihre Arbeit und wir sprechen über Trauer, Elefanten und darüber, dass Marita häufig von den Trauernden gefragt wird, ob „sie noch normal sind“. Trauer macht nämlich sehr vieles und wirkt sich auf den ganzen Menschen aus. Auf den Kopf, Körper und die Emotionen.

In Teil 2 gibt Marita Tipps für Trauernde und Zugehörige, wir sprechen über Maritas Umgang mit dem Tod und der Trauer und wie man selbst Trauerbegleiter werden kann. Hier in Deiner Podcast-App und auf tellerrand-reporter.de.

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Artikel

Hallo, ich bin Richard Mücke und Dein Tellerrand-Reporter.

Dies ist Teil 2 des Interviews mit Marita, der Trauerbegleiterin. Teil 1 kannst Du ebenfalls in Deiner Podcast-App hören oder auf tellerrand-reporter.de.

Marita heißt eigentlich Maria-Theresia Bernhold, wird aber Marita genannt. Und sie ist Trauerbegleiterin bei den Maltesern in Hannover.

Ich hatte die Gelegenheit mich mit Marita über ihre Arbeit in der Trauerbegleitung zu unterhalten.

In Teil 1 stellt sich Marita vor, erzählt über ihre Arbeit und wir sprechen über Trauer, Elefanten und darüber, dass Marita häufig von den Trauernden gefragt wird, ob „sie noch normal sind“. Trauer macht nämlich sehr vieles und wirkt sich auf den ganzen Menschen aus. Auf den Kopf, Körper und die Emotionen.

In Teil 2 gibt Marita Tipps für Trauernde und Zugehörige, wir sprechen über Maritas Umgang mit dem Tod und der Trauer und wie man selbst Trauerbegleiter werden kann. Hier in Deiner Podcast-App und auf telleerrand-reporter.de.

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Und nun gehts weiter mit dem spannenden Interview mit Maria Theresia Bernhold, genannt Marita. Sie ist Koordinatorin der Trauerbegleitung bei den Maltesern in Hannover und seit 2017 in der Trauerarbeit tätig. Solltest Du Teil 1 noch nicht gehört haben, dann höre den zuerst…

Viel Spaß…

Das war das Interview mit Marita. Vielen Dank fürs Zuhören.

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Ich bin Richard Mücke, Dein Tellerand-Reporter.

Auf Wiederhören.

Musik: Gerd (Elysis) Raudenbusch

Produktion: 2022, Tellerrand-Reporter

Das Ende der Trauerbegleitung

Eine Einzel-Trauerbegleitung besteht in der Regel aus zehn Einzelsitzungen. Ab der fünften Sitzung spricht die Begleiterin das absehbare Ende an und fragt, ob der Trauernde noch bestimmte Themen bearbeiten möchte.

Manchmal verbringen Trauernder und Begleitung den letzten Termin gemeinsam in einem Cafe, um die Begleitung gemeinsam feierlich zu beenden.

Wichtig ist Marita, dass bei einer Trauerbegleitung der Weg gemeinsam gegangen wird. Die Begleiterinnen tragen, zerren oder ziehen nicht den Trauernden. Sie sind einfach da. Nach der Trauerbegleitung müssen die Klienten ihren eigenen Weg alleine weiter gehen.

Dennoch besteht immer das Angebot sich bei der Begleiterin zu melden bei Bedarf. Dies sei aber nur selten der Fall.

Es kommt auch immer wieder vor, dass ehemals Begleitete selbst nach einiger Zeit ehrenamtlich tätig werden wollen, um etwas zurück zu geben. Aber häufig erhält Marita bzw. erhält die Trauerbegleiterin eine Postkarte als Dankeschön oder eine Spende.

Trauerarbeit darf Spaß machen

Regelmäßig treffen sich alle Trauerbegleiterinnen, um sich auszutauschen oder auch Probleme in ihrer Arbeit zu besprechen. Marita ist wichtig, dass sich die Ehrenamtlichen wohl fühlen. Und ja, eine Trauerbegleitung kann auch Spaß machen. Nämlich dann, wenn eine Begleiterin einen trauernden Menschen zurück ins Leben begleitet hat, Erfolge bei der Arbeit erzielt werden.

Marita legt wert darauf, dass es den Begleiterinnen gut geht, sie nicht nur mit Leid und Trauer konfrontiert werden. „Ein Ehrenamt muss auch Spaß machen!“, erklärt Marita.

Grenzen

Es gibt verschiedene Grenzen in der Trauerarbeit bei den Maltesern in Hannover. Eine klare Grenze ist dann erreicht, wenn keine Trauerbegleiterinnen mehr verfügbar sind, um neue Trauernde begleiten zu können.

Marita stößt an ihre Grenzen, wenn der Trauernde in einer ähnlichen Lebenssituation steckt, wie Marita. Beispielsweise wenn Kinder im Alter von Maritas Kindern verstorben sind oder ein Ehemann plötzlich und gänzlich unerwartet verstirbt.

In solchen und ähnlichen Fällen kann Marita ein Ritual unauffällig auch während des Gesprächs ausüben: beide Füße fest auf den Boden, gerade hinsetzen und sich sagen „Es ist nicht mein Leid!“. Das hilft ihr oft, wenn eine Welle des Leids auf sie zurollt.

Zugehörigen, die vom Leid des Trauernden überwältigt sind, können und dürfen gerne sagen, dass sie gerade im Augenblick nicht mehr das Leid ertragen können. Idealerweise schlägt man dann eine Aktivität vor, die beide etwas ablenkt, z.B. einen Film zusammen zu schauen. Marita weiß, dass das schwer ist, aber niemanden nützt es, wenn der Zugehörige selbst zusammenbricht oder - noch schlimmer - sich zurück zieht.

Auch der Vorschlag eine Trauerbegleitung durchzuführen, ist eine mögliche Lösung. Wichtig dabei ist das Verständnis für die Situation des Trauernden zu haben und vorsichtig aber auch ehrlich die eigenen Probleme und mögliche Lösungen vorzuschlagen.

Auswirkungen auf Marita

„Diese Arbeit wird Dich und Deine Familie verändern!“. Das waren die Worte einer Kollegin zu Marita, als diese mit der Trauerarbeit begann. „Und das stimmt auch.“ bestätigt Marita diese Aussage.

Die Erstgespräche wirken sich auf Marita aus. Geht ihr ein Gespräch sehr nahe, so fährt sie oft in demütiger und dankbarer Stimmung nach Hause. Dankbar dafür, dass sie nicht dieses Leid erfahren muss.

Manchmal sind es auch leise Mahnungen, die sie auf dem Heimweg begleiten: „Ich muss mal wieder mehr Sport machen“ oder auch „Ich muss mal wieder zum Arzt gehen.“.

Wichtig sind ihr auch die Gespräche zu Hause mit ihrem Mann oder ihren Kindern. Anonymisiert kann sie von ihren belastenden Gesprächen berichten.

Ebenso kann sie auch im Büro mit einer Kollegin sprechen.

Aber grundsätzlich fühlt sich Marita seit sie Trauernde ein Stück weit begleitet, dankbarer, hat das Gefühl mehr in der Gegenwart zu leben und erfüllt sich Träume viel früher, als andere. Nicht warten, bis zur Rente, sondern jetzt und hier leben.

Auch das erlernte Wissen hilft ihr im Alltag. Techniken zum aktiven Zuhören helfen überall. Aber die innere Einstellung zu bestimmten Themen habe sich geändert - und das zum besseren.

Glaube

Marita ist in einer katholischen und sehr gläubigen Familie aufgewachsen. Sie sagt von sich selbst, dass sie sehr gläubig aber nicht kirchlich ist. Sie brauche keinen kirchlichen Rahmen für ihren Glauben.

Sie stellt oft fest, dass Trauernde, die nicht an einen Gott glauben, dennoch durch die Trauersituation eine gewisse Spiritualität erfahren.

Der Glaube selbst wirkt sich nicht eindeutig in einer Trauersituation aus. Die Festigkeit des Glaubens hängt von der individuellen Situation ab. Glaube ist jedenfalls kein Garant dafür, eine Trauersituation besser als andere zu überstehen.

In der Trauerarbeit spielt die Religionszugehörigkeit keine Rolle. Bei den Maltesern darf aber muss nicht der Glaube in der Trauerarbeit eine Rolle spielen.

Marita hat ihr Verhältnis zum Tod geändert, aber die Angst vor dem Ungewissen bleibt. Sie kann mit dem Tod an sich besser umgehen, fokussiert aber mehr auf das Hier und Jetzt.
Als Maritas Mutter starb, arbeitete sie noch nicht bei den Maltesern. Sie durchlebte - genau wie ihre Klienten - die Trauer mit ihren unterschiedlichen, teils gegensätzlichen Emotionen. Oft auch mit der Frage „Darf ich mich jetzt so fühlen?“.

Als ihr Vater 2018 starb kannte Marita die Trauerarbeit und wusste daher, dass die Emotionen dazu gehören und konnte selbstbewusster mit der Trauer umgehen. Aber die Trauer war natürlich genauso tief, wie ohne dieses Wissen. Sie hatte dabei auch mehr Verständnis für die Menschen um sie herum, wie diese trauern und wie diese nicht trauern.

20:00

Links, Quellen usw. sind im Transkript direkt angegeben.

Dank / Urheberrechtsangaben

Musik: Gerd (Eylsis) Raudenbusch

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Marita - Die Trauerbegleiterin - Teil 2
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