Tellerrand-Reporter

zurück zur Übersicht

Episoden-Webseite - TeRa.thema_001.01 Einführung in die Staffel Minimalismus

Die erste Episode der ersten Staffel TeRa Thema über den Minimalismus.


Ich verstehe unter Minimalismus den Verbrauch von Ressourcen zu minimieren und Dinge loszuwerden. Ferner kommt dazu weniger Zeit und Aufwand ins Büro und das Leben allgemein zu stecken, um mehr Zeit für mich und meine Projekte zu haben.

Reinhören

Die Links direkt für Deine Podcast-App findest Du hier.

Episode Erstveröffentlichung Link Beschreibung
001.01 25.08.2022 MP3 Willkommen zur ersten Episode der ersten Staffel Tellerrand-Reporter Thema. In dieser Staffel des Tellerrand-Podcasts geht es um Minimalismus, also eine - wie Wikipedia das definiert - freiwillige Einfachheit. Und in dieser ersten Episode gebe ich einen Ausblick auf die Inhalte dieser Staffel und meine Beweggründe, mich mit dem Thema Minimalismus zu beschäftigen.

Transkript

Hallo ich bin Richard Mücke und der Tellerrand Reporter.

Willkommen zur ersten Episode der ersten Staffel Tellerrand-Reporter Thema.
In dieser Staffel des Tellerrand-Podcasts geht es um Minimalismus, also eine - wie Wikipedia das definiert - freiwillige Einfachheit.

Und in dieser ersten Episode gebe ich einen Ausblick auf die Inhalte dieser Staffel und meine Beweggründe, mich mit dem Thema Minimalismus zu beschäftigen.

In der Wikipedia wird der Minimalismus auch mit einem Lebensstil verknüpft, zB einer Konsumverweigerung oder der Selbstversorgung.

Ich persönlich bin da sehr viel pragmatischer. Ich übernehme in mein Leben die Dinge, die mir sinnvoll erscheinen. So auch Minimalimus.

Ich betrachte die freiwillige Einfachheit, also einen Minimalismus, pragmatisch und ganzheitlich. In den einzelnen Episioden, die folgen werden, gehe ich dabei auf einzelne Aspekte ein.

Beispielsweise wird es eine Folge zum Thema Wassersparen geben, dabei dann auch um den Wechsel von einem WC - also water closet bzw wasser klosett - zu einer Trocken-Trenn-Toilette im Hausgebrauch.

Ich werde mich in einer Episode um die Verkleinerung des Hausstandes kümmern, also überflüssigen Kram rauswerfen. Wie kann man sich reduzieren und sich trotzdem reicher fühlen? Darauf finde ich vielleicht eine Antwort…

Aber auch nicht so naheliegende Themen werde ich behandeln. Beispielsweise die Digitalisierung im privaten Büro. Denn auch Papiere sind eine Last.

Passend dazu sichte ich dann Verträge, langfristige Verbindlichkeiten in meinem Leben und versuche diese zu reduzieren.

Und so weiter und so fort.

Reinhören lohnt sich. Neben theoretischen Ausflügen wird es praktische und von mir getestete Beispiele geben, wie eine einfache Verkleinerung des Lebens ausschauen kann.

Unterstützt und begleitet werde ich dabei durch Sina, meine liebe und einzigartige Lebensgefährtin. Zusammen erkunden wir den Minimalismus und berichten vom Tellerrand.

Ich versuche auch auf die Probleme der einzelnen Aspekte einzugehen und mit Experten zu sprechen. Unter anderem habe ich mit dem Umweltbundesamt gesprochen und den kommunalen Betrieben Fragen gestellt. Dabei stellt sich auch heraus, dass Minimalismus ist gar nicht so einfach ist. Aber machbar.
Mehr dazu später…

-MUSIK-

Kommen wir zur ersten Episode dieser Staffel „Minimalismus“.

Heute stelle ich meine persönliche Motivation vor, mich zu verkleinern. Was sind meine Ziele? Welche Wünsche habe ich und wieso gerade jetzt?

Es ist der Sommer 2022. Die Klimakrise beschert uns eine weitere Welle von Hitzewellen. Temperaturen über 30 Grad sind inzwischen alltäglich und die Trockenheit permanent spürbar. Dieses Jahr scheint es auch in Deutschland häufiger und stärker zu brennen, als jemals zuvor. Zumindest ist dies mein persönlicher Eindruck.

Dazu kommen die permanenten Informationen zum Trinkwassermangel in zB Hessen. Der Krieg in der Ukraine, damit einhergehend die teilweise drastische Verteuerung von Energie. Hier insbesondere in Form von Erdgas. Aber auch die Kosten für Strom werden steigen. Nahrungsmittel werden teurer. Wir haben eine aktuell sehr hohe Inflation.

Alles in allem - das Leben wird teurer.

Dies kollidiert mit meinem Wunsch nach weniger Arbeiten und mehr Zeit für mich und meine Projekte. Vor einigen Monaten dachte ich noch an Teilzeit. Inzwischen frage ich mich, wie viel Teilzeit ich mir noch leisten kann.

Ein erster Schritt, um weniger Zeit mit dem Erwerb von Geld verbringen zu müssen, ist es, die Ausgaben zu reduzieren.

Auch dazu wird es eine Folge geben. Für heute reicht es, zu verstehen, dass durch Reduktion des Verbrauchs von Wasser, Strom, Heizung usw. Geld gespart werden kann. Verringere ich meinen Bedarf an neuen Dingen, so spare ich auch das Geld für deren Anschaffungen.

Ich möchte also Geld sparen. Damit einher geht in der Regel ganz automatisch auch die Reduktion von Ressourcenverbrauch. Eine sehr praktische Sache - spare ich Geld, spare ich Ressourcen. Ökonomie und Ökologie widersprechen sich hierbei nicht.

Meine Motivation ist also - so könnte man verkürzt sagen - egoistisch ökonomisch getrieben statt ökologisch. Das stimmt nur zur Hälfte, bringt es aber auf einen guten Punkt:
möchte man erreichen, dass Menschen weniger wertvolle Ressourcen verbrauchen, so muss die Motivation dazu von Innen heraus und freiwillig entstehen. Zum Beispiel durch den Wunsch mehr Geld für bestimmte Ziele zu haben und dadurch Ausgaben reduzieren zu wollen.

Erste Schritte in die Richtung „Verkleinerung“ gab es schon früher bei mir. Bis vor kurzem habe ich noch nie ein Auto besessen. Es gab bereits Zeiten, zu denen ich drastisch ausmistete und meinen Bestand an Dingen reduzierte. Der Erfolg war Durchwachsen. Was ich damals lernte: wirf nur Dinge weg. die sonst keinen anderen Nutzen mehr haben. Auch dazu später mehr.

Ein sehr eindrückliches Erlebnis war Sinas und meine Wanderung auf dem Heidschnuckenweg 2021. Sina erzählt auf welche Probleme wir bei der Planung der Wanderung auf dem Heidschnuckenweg stießen:

-MUSIK-

Sina: Hallöle, ich bin Sina. Also der Heidschnuckenweg ist ein 240km langer Weg, der in Hamburg Fischbek startet und bis nach Celle runtergeht. Und in Vorbereitung dieser Wanderung haben wir angefangen unsere Rucksäcke zu packen und Richard hat Packlisten erstellt. Und bei einer Probewanderung haben wir dann einfach festgestellt, dass es viel zu schwer ist. Und so sind wir dann auf das ganze Minimalisieren gekommen, weil wir dann ausgemistet haben und nur noch das nötigste mitgenommen haben.

Richard: Und in Folge dieser Probewanderung haben wir dann angefangen tatsächlich jeden einzelnen Gegenstand in der Packliste zu wiegen und dann auch rigoros herauszuwerfen, was wir nicht unbedingt brauchen.
Wie war das Empfinden für Dich während der Wanderung mit den sehr leichten und sehr minimalistischen Rucksäcken?

Sina: Es war alles sehr simpel. Man hatte sehr wenig Sachen dabei, um die man sich Gedanken machen musste. Wir hatten ja auch teilweise nur zwei bis drei Klamottenstücke von der jeweiligen Sorte dabei. Also zwei Paar Socken, zwei Unterhosen, zwei Shirts und dadurch entstand gar nicht die Frage „Was will ich denn heute anziehen?“. Sondern es war einfach „Ok, ich hab jetzt dieses und dieses T-Shirt dabei. Das eine stinkt. Ich muss es waschen. Das andere riecht gut, ich kann es anziehen.“. Fertig.

Richard: Also auch für mich war das mit dem Minimalismus, mit dem Rucksack total spannend, weil ich wusste genau, wo was ist. Ich habe nicht zu viel dabei gehabt. Und wenn ich was gesucht habe… also es gab nicht die Situation, dass ich was gesucht habe, sondern ich wusste immer ganz genau, wo ich hin greifen muss. Ein unheimlich entspannendes Gefühl, nicht lange suchen zu müssen, sondern man weiß, wo der Scheiß ist. Und genauso wie Du schon gesagt hast mit den Klamotten: wir hatten exakt die richtige und perfekte Menge an Klamotten dabei und wenns kalt wurde hat man mehrere Schichten angezogen und wenn es wärmer wurde hat man die einzelnen Schichten wieder ausgezogen. Und Abends hat man immer gewaschen.

Sina: Und genauso ließ sich das ja auf alle andere Dinge erweitern, die wir dabei hatten. Wir hatten ja wirklich alles was wir für diese zwei Wochen zum Leben brauchten einfach in den Rucksäcken drin und es war ein ganz tolles und ungewohntes Gefühl zu wissen, ok ich hab jetzt einfach wirklich alles, was ich zum Leben brauche auf meinem Rücken. Alles bei mir.

Richard: Ja, genau, stimmt. Das war das unheimlich schöne bei der ganzen Geschichte mit der Wanderung. Wir kamen dann nach Hause und fielen unter anderem in ein großes Loch. Das Loch hatte jetzt eher weniger mit Minimalismus zu tun, aber wir haben dieses Minimalismus-Gedanken weiter gesponnen. Kannst Du nochmal kurz erzählen, was wir da gemacht haben?

Sina: Genau. Der erste Abend sah eigentlich so aus, dass wir vollkommen erschöpft nach der langen Heimreise auf der Couch saßen und direkt gegenüber von unserer Couch ist das riesige Bücherregal. Und ich weiß noch, wie wir da saßen und da hin geguckt haben und uns gefragt haben: „Wofür brauchen wir so viele Materialien?“. Und das ließ sich auf die gesamte restliche Wohnung ausweiten. Wir haben einfach unendlich viele Sachen. Und so haben wir dann angefangen, auszumisten und uns zu fragen, was wir wirklich brauchen…

Das war Sina zu Ihren Erfahrungen aus der Wanderung auf dem Heidschnuckenweg. Zum Thema Kram raus werfen gibt es in dieser Staffel eine eigene Episode. Daher fasse ich kurz zusammen, was die Wanderung auf dem Heidschnuckenweg für uns bedeutet:

Losziehen mit nur zwei T-Shirts, zwei Unterhosen und zwei Paar Socken - dafür dann aber zwei Wochen unterwegs sein, ist eben keine Einschränkung, sondern ein Gewinn. Weniger Ausrüstung ist weniger Verantwortung und weniger Kümmern und damit mehr Zeit für alles andere.

Das war ein Aha-Erlebnis und spornte uns an, auch zu Hause den Bestand an Dingen zu reduzieren.

Also… ich verstehe unter Minimalismus den Verbrauch von Ressourcen zu minimieren und Dinge loszuwerden. Ferner kommt dazu weniger Zeit und Aufwand ins Büro und das Leben allgemein zu stecken, um mehr Zeit für mich und meine Projekte zu haben.

Und darum wird es sich in dieser Staffel drehen.

Viel Spaß beim Zuhören.

Ich freue mich über Deine Kommentare und Ideen, Vorschläge und eigenen Berichte zum Thema. Schreibe mir also auf tellerrand-reporter.de. Dort kannst Du Kommentare hinterlassen bzw. findet meine Mail-Adresse. Und Du findest die ShowNotes zu dieser Episode und zu allen anderen.

Tellerrand-Reporter - Berichte vom Tellerrand. Ich bin Richard Mücke. Auf Wiederhören.

-MUSIK-

Produktion 2022 Richard Mücke, Tellerrand-Reporter

Musik: Gerd (Elysis) Raudenbusch

-MUSIK-

Dank / Urheberrechtsangaben

Musik: Gerd (Eylsis) Raudenbusch

Umfrage / Feedback

Diese Folge - Einführung Minimalismus
Sonstiges

zurück zur Übersicht