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podcasts:tellerrand-podcast:tera-doku:tera.doku-001-trauerbegleiterin-teil-2 [2022/11/15 07:29] – [Reinhören] muecke | podcasts:tellerrand-podcast:tera-doku:tera.doku-001-trauerbegleiterin-teil-2 [2022/11/17 14:13] (aktuell) – muecke | ||
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- | ^ 001.2 | 15.11.2022 | [[|MP3]] | Marita - Die Trauerbegleiterin, | + | ^ 001.2 | 15.11.2022 | [[https:// |
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Dennoch besteht immer das Angebot sich bei der Begleiterin zu melden bei Bedarf. Dies sei aber nur selten der Fall. | Dennoch besteht immer das Angebot sich bei der Begleiterin zu melden bei Bedarf. Dies sei aber nur selten der Fall. | ||
- | Es kommt auch immer wieder vor, dass ehemals Begleitete selbst nach einiger Zeit ehrenamtlich tätig werden wollen, um etwas zurück zu geben. | + | Es kommt auch immer wieder vor, dass ehemals Begleitete selbst nach einiger Zeit ehrenamtlich tätig werden wollen, um etwas zurück zu geben. |
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+ | ==== Trauerarbeit darf Spaß machen ==== | ||
+ | Regelmäßig treffen sich alle Trauerbegleiterinnen, | ||
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+ | Marita legt wert darauf, dass es den Begleiterinnen gut geht, sie nicht nur mit Leid und Trauer konfrontiert werden. **//" | ||
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+ | ==== Grenzen ==== | ||
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+ | Es gibt verschiedene Grenzen in der Trauerarbeit bei den Maltesern in Hannover. Eine klare Grenze ist dann erreicht, wenn keine Trauerbegleiterinnen mehr verfügbar sind, um neue Trauernde begleiten zu können. | ||
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+ | Marita stößt an ihre Grenzen, wenn der Trauernde in einer ähnlichen Lebenssituation steckt, wie Marita. Beispielsweise wenn Kinder im Alter von Maritas Kindern verstorben sind oder ein Ehemann plötzlich und gänzlich unerwartet verstirbt. | ||
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+ | In solchen und ähnlichen Fällen kann Marita ein Ritual unauffällig auch während des Gesprächs ausüben: beide Füße fest auf den Boden, gerade hinsetzen und sich sagen "Es ist nicht mein Leid!" | ||
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+ | Zugehörigen, | ||
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+ | Auch der Vorschlag eine Trauerbegleitung durchzuführen, | ||
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+ | ==== Auswirkungen auf Marita ==== | ||
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+ | Die Erstgespräche wirken sich auf Marita aus. Geht ihr ein Gespräch sehr nahe, so fährt sie oft in demütiger und dankbarer Stimmung nach Hause. Dankbar dafür, dass sie nicht dieses Leid erfahren muss. | ||
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+ | Manchmal sind es auch leise Mahnungen, die sie auf dem Heimweg begleiten: "Ich muss mal wieder mehr Sport machen" | ||
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+ | Wichtig sind ihr auch die Gespräche zu Hause mit ihrem Mann oder ihren Kindern. Anonymisiert kann sie von ihren belastenden Gesprächen berichten. | ||
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+ | Ebenso kann sie auch im Büro mit einer Kollegin sprechen. | ||
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+ | Aber grundsätzlich fühlt sich Marita seit sie Trauernde ein Stück weit begleitet, dankbarer, hat das Gefühl mehr in der Gegenwart zu leben und erfüllt sich Träume viel früher, als andere. Nicht warten, bis zur Rente, sondern jetzt und hier leben. | ||
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+ | Auch das erlernte Wissen hilft ihr im Alltag. Techniken zum aktiven Zuhören helfen überall. Aber die innere Einstellung zu bestimmten Themen habe sich geändert - und das zum besseren. | ||
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+ | ==== Glaube ==== | ||
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+ | Marita ist in einer katholischen und sehr gläubigen Familie aufgewachsen. Sie sagt von sich selbst, dass sie sehr gläubig aber nicht kirchlich ist. Sie brauche keinen kirchlichen Rahmen für ihren Glauben. | ||
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+ | Sie stellt oft fest, dass Trauernde, die nicht an einen Gott glauben, dennoch durch die Trauersituation eine gewisse Spiritualität erfahren. | ||
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+ | Der Glaube selbst wirkt sich nicht eindeutig in einer Trauersituation aus. Die Festigkeit des Glaubens hängt von der individuellen Situation ab. Glaube ist jedenfalls kein Garant dafür, eine Trauersituation besser als andere zu überstehen. | ||
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+ | In der Trauerarbeit spielt die Religionszugehörigkeit keine Rolle. Bei den Maltesern darf aber muss nicht der Glaube in der Trauerarbeit eine Rolle spielen. | ||
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+ | Marita hat ihr Verhältnis zum Tod geändert, aber die Angst vor dem Ungewissen bleibt. Sie kann mit dem Tod an sich besser umgehen, fokussiert aber mehr auf das Hier und Jetzt.\\ Als Maritas Mutter starb, arbeitete sie noch nicht bei den Maltesern. Sie durchlebte - genau wie ihre Klienten - die Trauer mit ihren unterschiedlichen, | ||
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+ | Als ihr Vater 2018 starb kannte Marita die Trauerarbeit und wusste daher, dass die Emotionen dazu gehören und konnte selbstbewusster mit der Trauer umgehen. Aber die Trauer war natürlich genauso tief, wie ohne dieses Wissen. Sie hatte dabei auch mehr Verständnis für die Menschen um sie herum, wie diese trauern und wie diese nicht trauern. | ||
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